Auch in Greiz gedachte man am 08. Mai, dem Tag der Befreiung, dem Ende des zweiten Weltkriegs und damit dem Ende der verbrecherischen Diktatur der Nationalsozialisten vor 72 Jahren. Dazu fanden sich rund 25 Menschen am Mahnmal auf dem alten Friedhof in Greiz ein. Dazu aufgerufen hatte der Ortsverband der LINKEN in Greiz und der Freidenkerverband. Gemeinsam gedachte man respektvoll den Kämpfer*innen der Anti-Hitler-Streitkräfte, den antifaschistischen Partisan*innen, den Aufständischen im Warschauer Ghetto, dem Häftlingswiderstand und allen anderen, die mit vereinten Kräften die deutsche Kapitulation herbeigeführt haben.
In seinem Redebeitrag forderte Michael Gölles als Vertreter der Freidenker dazu auf, aus der Geschichte zu lernen und sich auch heute gegen jede Militarisierung der Außenpolitik zu wenden. Auch die Vorfälle rund um Rechtsextremisten in der Bundeswehr zeigten, dass die mahnende Erinnerung wichtig und notwendig sei und jeglicher neonazistischer Tendenz entschlossen entgegen zu treten sei.
Marcel Buhlmann, Ortsvorsitzender der LINKEN in Greiz, erinnerte an die Fehler aus der Zeit der Weimarer Republik und mahnte, heutige rechte Tendenzen nicht erneut zu unterschätzen. So sei es erschreckend, wie ähnlich zum historischen Nationalsozialismus Wortwahl und ideologisches Fundament einiger AfD-Funktionäre sei. „Faschismus ist eine Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation oder Rasse als organische Gemeinschaft, die alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht. Er betont einen Mythos von nationaler Wiedergeburt nach einer Periode des Niedergangs und Zerfalls. Zu diesem Zweck ruft Faschismus danach, diese sogenannte „organische Gemeinschaft“ von „andersartigen“ Kräften und Gruppen, die sie bedrohen würde, zu säubern.“ Sehr ähnlich agitiere beispielsweise Bernd Höcke von der Thüringer AfD, wenn er Begriffe wie „Entartung“, „Degeneration“ und „Dekadenz“ verwendet um eine angeblich im Niedergang befindliche Volksgemeinschaft zu beschwören und mehr oder weniger offen zur Beseitigung von Minderheitenrechten bis hin zu missliebigen Parteien und ihrem Personal aufruft.
Aufgabe der LINKEN in diesen Zeiten sei es, so Marcel Buhlmann abschließend, sich der einfachsten wie radikalsten Forderung zu erinnern: das gute Leben und eine bessere Welt, als reale Möglichkeit, für alle Menschen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Musikbeitrag, „Halleluja“ als Solostück auf der Trompete.
zuerst erschienen auf die-linke-greiz.de
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